Archiv für den Monat: April 2014

Eiersuche im Bienenvolk

Nach einem sehr zeitig gekommenen Frühling sind die meisten Bienenvölker bereits früh in Brut gegangen und stehen jetzt prächtig da. So prächtig, dass vor Kurzem bereits die ersten Schwarmzellen in Berlin aufgetaucht sind! Von jetzt an ist damit zu rechnen, dass die Bienen Weiselzellen anlegen und die Königin diese auch bestiftet. Für diese Ostern steht also eine ganz besondere Art von Eiersuche an!

Ganz gleich welche Maßnahmen der in diesem Infoblatt beschrieben Methoden der Schwarmvorbeuge ihr trefft, ob ihr also bevorzugt Zellen ausbrecht, mit Fegling und Flugling arbeitet oder euch lieber der Schwarmvorwegnahme bedient, jetzt beginnt die Zeit der wöchentlichen Kontrollen der Bienenvölker. Es dauert 9 Tage von der bestifteten Schwarmzelle bis zu ihrer Verdeckelung, dem frühestmöglichen Zeitpunkt für einen Schwarm. In diesem Rhyhtmus müssen wir also mindestens nachschauen.

Wenn ihr mit Magazinbeuten imkert, brauchen die Völker genügend Möglichkeiten zu bauen und sollten rechtzeitig erweitert werden. Das dämpft den Schwarmtrieb. Außerdem ist es ratsam, starke Völker zu schröpfen und Brutwaben zur Ablegerbildung zu entnehmen. In der Bienenkiste wird der Honigraum freigegeben, ansonsten erfolgt die Schwarmkontrolle durch genaue Inspektion der Brutwaben und gegebenenfalls weitere Maßnahmen.

Einladung zum Vortrag über Brutentnahme zur Varroabekämpfung

Am Montag, den 19. Mai kommt Dr. Jens Radtke vom Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf für eine Veranstaltung des Imkervereins Kreuzberg nach Berlin. Er hält einen Vortrag zur Methode der “Totalen/Kompletten Brutentnahme”, die vor allem der Varroa-Bekämpfung dient, aber auch eingesetzt werden kann um Schwärmen vorbeugen und die Brutwaben zu erneuern. Die Veranstaltung findet um 19:30 Uhr im Nachbarschaftshaus Urbanstraße in der Urbanstraße 21 statt.

Dr. Radtke hat 2010 zu dem Thema „Einfluss der Brutentnahme bei der Honigbiene Apis mellifera auf die Leistung der Völker und ihre Parasitierung mit Varroa destructor“ promoviert. In seiner Doktorarbeit, die auf der Seite der Universität Halle heruntergeladen werden kann, untersuchte er fünf verschiedene Varianten der Brutentnahme und ihre Auswirkungen auf die Zahl der Varroa-Milben in den Bienenvölkern. Die einmalige Brutentnahme kurz vor der letzten Sommerernte ist dabei eine sowohl sehr wirksame als auch vergleichsweise einfach umzusetzende Variante.

In einem Artikel der ADIZ/db/If von 2009 ist das Prinzip der Brutentnahme anschaulich beschrieben worden. Herr Radtke wird uns sicherlich erzählen wie die Methode im Laufe der letzten Jahre verfeinert wurde und was dabei aus imkerlicher Sicht zu beachten ist.

Der Vortrag ist kostenfrei, zwecks besserer Planung freuen wir uns über eine kurze Anmeldung an info[at]imkerverein-kreuzberg.de

Spendenaufruf des Bündnisses für Bienen

Das „Bündnis zum Schutz der Bienen“ klagt vor dem Europäischen Gerichtshof gegen Pestizidhersteller und ist dafür auf Unterstützung angewiesen. Der Zusammenschluss von Imkerorganisationen und Verbänden der ökologischen Landwirtschaft braucht 190.000 Euro an Spenden, um den Rechtsstreit gegen die Agrarindustrie weiter führen zu können. Nur so kann sichergestellt werden, dass die bienengefährlichen Neonicotinoide langfristig verboten bleiben. Bitte besucht die Seite des Bündnisses und spendet für eine nachhaltigere Landwirtschaft!