Vom 3.-4. April 2014 fand unter dem Motto „Meet the Bees“ die erste Wiener Bienenschutzkonferenz statt. An den beiden Tagen wurden zahlreiche Vorträge zum Stand der Bienenhaltung, zu Betriebsweisen und Maßnahmen gegen die Varroa, zu Pestiziden und Wildbienen gehalten. Alle Vorträge sind als Videos auf der Webseite zur Konferenz verlinkt. Viel Spaß beim Gucken!
Archiv für den Monat: Mai 2014
Plan Bee
Ist ohne Pestizide Leben möglich? Schließlich sichert nur der Einsatz von viel Chemie hohe Ernten und damit billige Lebensmittel in Masse, ließe sich die Position der großen Agrarverbände etwas vereinfacht zusammenfassen.
Ganz anders hingegen beantwortet Greenpeace diese Frage. Die Umweltschutzorganisation arbeitet schon länger an einer Kampagne zum Bienenschutz. Nun bezieht sie erneut klar und deutlich Stellung. In dem Bericht „Plan Bee – Leben ohne Pestizide“ (PDF) beleuchtet Greenpeace die Folgen konventioneller Landwirtschaft mit ihrem hohen Pestizideinsatz für Honig- und Wildbienen. Die Autoren des Berichts fordern eine Wende zur ökologischen Landwirtschaft, die weitgehend auf Ackergifte verzichtet und Artenvielfalt schützt statt gefährdet. Dies sichere nicht nur das Fortbestehen der über 750 Wildbienenarten in Mitteleuropa, sondern sei auch unabdingbar um langfristig stabile Erträge im Obst- und Gemüseanbau zu ermöglichen.
Die Robinie blüht
Vor wenigen Tagen haben die ersten Robinien in Kreuzberg ihre Blüten geöffnet. Nach der feuchten Witterung der letzten Tage soll es ab dem Wochenende wieder warm und sonnig werden – beste Bedingungen für viel Nektar!
Wer den vielfältigen Honig ernten will, den die Bienen bisher an Ahorn, Obstbäumen, Löwenzahn, Vergissmeinnicht und Kastanien gesammelt haben, sollte schleunigst ernten. Alle anderen können sich auf einen tollen Mischhonig mit größerem Anteil Robinie freuen!
Besuch am Bienenstand: Die Warré-Beuten von Jonas
Kreuzbergs Imkerei ist so vielfältig wie seine Bevölkerung. Hier haben die verschiedensten Beutensysteme, Betriebsweisen und Philosophien ihren Platz. Eine der nicht so weit verbreiteten Art der Bienenhaltung konnten wir heute erleben. Auf Einladung von Jonas Hörning sind 12 Imkerinnen und Imker in die Kleingärten an der Lilienthalstraße gekommen, um einen tollen Bienenstand mit Warré-Beuten zu besichtigen.
Bei abwechslungsreichem Wetter zwischen Regen und Sonnenschein erläuterte Jonas seine Betriebsweise, zeigte selbstgebaute Beuten und beantwortete ausführlich die vielen Nachfragen von Warré-unkundigen Besuchern. Bei der Bienenhaltung nach Warré werden entweder nur Holzleisten oben in die Zargen gelegt, oder aber „halbe Rähmchen“ eingehängt, bei denen die untere Hälfte fehlt. Die Zargen selbst sind etwa halb bis drei Viertel so groß wie eine Deutsch-Normal- oder eine Zander-Zarge. Dadurch wird bei Warré-Beuten in die Höhe erweitert, was zum Bau von sechs- bis siebenstöckigen Türmen führen kann.
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Wildbienen-Faktenblatt
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) hat ein sehr informatives Faktenblatt zu Wildbienen herausgebracht. Das 8-seitige Papier stellt die Rolle von Wildbienen bei der Bestäubung heraus, legt dar warum viele von ihnen gefährdet sind und wie sie besser geschützt werden können.
Wildbienen haben eine wichtige Rolle im Naturhaushalt, was die Bestäubung von Nutzpflanzen mit einschließt. Viele Obst- und Gemüsesorten können erst dadurch reich geerntet werden, weil zahlreiche verschiedene Bienenarten und Schwebfliegen ihre Blüten besuchen. Honig- und Wildbienen ergänzen sich hervorragend, so dass der Lebensraum für beide erhalten werden muss.
Einer der wichtigsten Punkte kann von uns Imkerinnen und Imkern in der Stadt zumindest mit unterstützt werden, nämlich die ökologische Landwirtschaft durch unser Kaufverhalten zu befördern. Konventionelle Landwirtschaft bedeutet höheren Pestizideinsatz, weniger Blütenvialfalt und weniger Nistmöglichkeiten.