Die Robinie blüht

Vor wenigen Tagen haben die ersten Robinien in Kreuzberg ihre Blüten geöffnet. Nach der feuchten Witterung der letzten Tage soll es ab dem Wochenende wieder warm und sonnig werden – beste Bedingungen für viel Nektar!

Wer den vielfältigen Honig ernten will, den die Bienen bisher an Ahorn, Obstbäumen, Löwenzahn, Vergissmeinnicht und Kastanien gesammelt haben, sollte schleunigst ernten. Alle anderen können sich auf einen tollen Mischhonig mit größerem Anteil Robinie freuen!Robinienblüte-Mai-2014

Robinienblüte 2014, hier im Gleisdreieck-Park.

Die Gewöhnliche Robinie stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie ist im 17. Jahrhundert in Europa eingeführt und zunächst nur in Parks angepflanzt worden. Mit dem hiesigen Klima kommt sie hervorragend zurecht, und da sie sehr viele Samen produziert, schnell wächst und bereits nach wenigen Jahren blüht, konnte sie sich fest etablieren. Besonders stark hat sich die Robinie nach dem Zweiten Weltkrieg ausgebreitet, als Schutt- und Trümmerflächen in vielen Städten ihr Lebensraum boten und mangelnde Parkpflege dazu führte, dass niemand die Ausbreitung einschränkte. Deshalb wird sie unter Naturschützern auch zwiespältig gesehen, schließlich verdrängt sie hier heimische Arten.

Trotz des nicht unproblematischen Werdegangs der Robinie schätzen Imker den Baum sehr, da er massenhaft Nektar produziert und so eine reiche Honigernte sichert. Der Honig wird bis heute oft fälschlicherweise als Akazienhonig bezeichnet, was darauf beruht dass der Baum auch Scheinakazie genannt wird, obwohl Robinien und Akazien botanisch nicht sehr nahe verwandt sind. Korrekt spricht man von Robinienhonig, und dieser ist eher dünnflüssig und klar, von einer wenig komplexen Süße geprägt, und aufgrund des hohen Fructose-Gehaltes kristallisiert er kaum oder gar nicht.

Robinien sind übrigens giftig, und zwar enthalten sowohl die Blätter als auch die Samen und die Rinde des Baumes verschiedene Gifte in unterschiedlichen Konzentrationen. Zum Glück gelangt davon nichts in die Blüten!