Imkertreff-Berichte 2019

Offener Imkertreff am 18.11.2019

Bericht von Benedikt

Varroaforschung am LIB

Seit 1992 forscht das Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf (LIB) an einer Varroaresistenz von Bienenvölkern. Die Hoffnung besteht darin, dass eines Tages auf Behandlungen gegen die Varroa verzichtet werden kann. Fred Zautke vom LIB berichtete uns in einem bis oben hin gefüllten Vortragsraum über die langwierige Grundlagenforschung hierzu und wie sein Team und er Bienenvölker dahingehend in sehr aufwändigen Verfahren selektieren und vermehren. Erste Erfolge kann das LIB bereits verzeichnen.

An den Bienen

Varroabehandlung und -kontrollen; Futterkontrolle; Frost beobachten.

Termine

Offener Imkertreff am 21.10.2019

Bericht von Benedikt

Gemülldiagnose

Das Gemüll, der durch den Betrieb im Bienenvolk zu Boden fällt, gibt einige Anhaltspunkte über den Zustand des Bienenvolks. Primär dient das Varroabrett oder die „Windel“ zwar der Kontrolle der Varroa-Belastung und dem Erfolg der Milbenbehandlung. Aus dem weiteren Gemüll kann der Imker und die Imkerin jedoch auch Weiteres über den Zustand des Volkes ablesen, was uns Andreas anhand beeindruckender Fotografien erläuterte. Wachskrümel und -teilchen zeigen beispielsweise Futter-, Bau- und Brutaktivitäten an, Pollen die Sammelaktivität. Aber auch Wachsmottenbefall oder Durchfall lassen sich über das Gemüll rechtzeitig diagnostizieren. Die Windel sollte aber nicht zu lange unkontrolliert bleiben, denn Ohrenkneifer, Ameisen und andere Untermieter fühlen sich dort sehr wohl und freuen sich über den üppig gedeckten Tisch.

Blühende Trachtpflanzen

Herbstaster, Ringelblume, Fetthenne und der Fingerstrauch läuten so langsam den Winter ein.

An den Bienen

Varroabehandlung und -kontrollen; Futterkontrolle; Kontrolle des Wintersitzes.

Termine

  • Donnerstag, 24. Oktober ab 17:30 Uhr: Jahresabschlussveranstaltung der Deutschen Wildtierstiftung mit Filmvorführung „Die Wiese“ im Kino Babylon (Anmeldung erforderlich)
  • Freitag bis Sonntag, 25.-27. Oktober: Berufsimkertage Donaueschingen
  • Montag, 04. November ab 19:30 Uhr: Nächster Imkerstammtisch in der Zitrone
  • Freitag bis Sonntag, 15.-17. November: 9. Weimarer Bienensymposium
  • Montag, 18. November um 19:30 Uhr: Nächster offener Imkertreff im Nachbarschaftshaus Urbanstraße. Thema: Varroaforschung am LIB, Vortrag von Fred Zautke

Offener Imkertreff am 16.09.2019

Bericht von Benedikt

Wachsmotte und Waben

Einst galt die Wachsmotte als Reinigerin natürlicher Bienenbehausungen – sie war eminent wichtig, die von wild lebenden Honigbienen verlassenen Baumhöhlen wieder bewohnbar zu machen, indem sie Wachs und Rückstände der Bienen verwertete. Heute tritt die Wachsmotte als Angelköder und Reptilienfutter in Erscheinung und ist uns Imkerinnen und Imkern meist ein Dorn im Auge, da sie gerne über unseren Wachsvorrat herfällt. Für Wabenhygiene und Wabenaustausch werden von uns Imkern und Imkerinnen Waben oft außerhalb der Bienenvölker gelagert. Um diese wachsmottenfrei lagern zu können, gibt es verschiedene Strategien, angefangen bei der sorgfältigen Aufstappelung von Zargen und einem guten Wabenmanagement über die richtige Temperatur des Lagers bis hin zum Einsatz von Bakterien oder biologischen Insektiziden. Mit der Wabenhygiene innerhalb unserer Bienenvölker liegt uns Imkerinnen und Imkern eine wichtige Aufgabe inne, spielt sich doch in und auf den Waben der größte Teil des Bienenlebens ab.

Blühende Trachtpflanzen

Herbstaster, Topinambur, Bartblume, Besenheide und natürlich der Efeu läuten den Herbst ein.

An den Bienen

Varroabehandlung und -kontrollen.

Termine

Offener Imkertreff am 08.07.2019

Bericht von Helga

Bienenhaltung in Kreuzberg – Drei Dächer

Erneut ließ uns eine sommerliche Fahrrad-Rundfahrt die Vielfalt der Kreuzberger Bienenstandorte erleben – diesmal alle in luftigen Höhen! Gertrud und Uli, das Forum Kreuzberg und schließlich Mette gaben uns Einblicke in Ihre Betriebsweisen und die Besonderheiten ihrer Bienenstände. Am Lagerfeuer des Kinderbauernhofs ließen wir den Abend ausklingen. Vielen herzlichen Dank an alle Gastgeber_innen!

Termine

  • Montag, 22. Juli ab 19:30 Uhr: Nächster Imkerstammtisch in der Zitrone
  • Samstag, 24. August: Sommerausflug des Imkervereins Kreuzberg für Mitglieder und Begleiter_innen; Einladung folgt per Mail.
  • 29./30. August: Zeidlerei-Workshop von Mellifera Berlin
  • 31. August/01. September: Konferenz „Learning from the bees“ von Mellifera Berlin
  • Dienstag, 03. September, 19:00 Uhr: Vortrag „Bienengesundheit“ von Dr. Elke Genersch (LIB) in der Freizeitstätte Sorgenfrei, Markgrafenstraße 10 (Gemeinsame Einladung mit den IV Tempelhof, Reinickendorf)

Offener Imkertreff am 17.06.2019

Bericht von Benedikt

Honigbienenrassen im Vergleich

Neben der europäischen Honigbiene, die für die weltweite Imkerei wohl die bedeutendste Rolle spielt, gibt es noch weitere Honigbienenarten, die alle in Asien heimisch sind. Nach einer Vorstellung der verschiedenen Arten, wurden die in Mitteleuropa wichtigen Unterarten der europäischen Honigbiene erläutert sowie deren Eigenarten und ihre Vor- und Nachteile in der Imkerei tiefer erläutert. Es gab einige überraschende und spannende Fakten zu den Apis mellifera Unterarten.

Übrigens: sollten schwarze Bienen in unseren Völkern vorkommen, ist das nicht etwa ein genetischer Einschlag der Dunklen Honigbiene (Apis mellifera mellifera) sondern ein Anzeichen für ein Paralysevirus, der durch die Varroamilbe übertragen wird.

Blühende Trachtpflanzen

Essigbaum, Trompetenbaum, Himbeere, Brombeere, Klee und viele weitere.

An den Bienen

Schwarmkontrolle und Ernten.

Termine

  • Montag, 01. Juli ab 19:30 Uhr: Nächster Imkerstammtisch in der Zitrone
  • Montag, 08. Juli um 19:00 Uhr: Nächster offener Imkertreff: Standbesichtigungen in Kreuzberg

Offener Imkertreff am 20.05.2019

Bericht von Benedikt

Biotechnische Varroabekämpfung

Biotechnische Behandlungsmethoden können im Kampf gegen die Varroamilbe zum Einsatz kommen. Der Vorteil dieser naturnahen Varroabehandlung ist nicht nur, dass der Einsatz von Medikamenten vermindert, sondern auch, dass diese Art der Behandlung auch während der Trachtzeit angewandt werden kann und somit die Varroabelastung im Bienenvolk früh und effektiv reduziert wird. Im Grunde kann zwischen drei Methoden unterschieden werden: eine komplette Brutentnahme im Sommer, das Bannwabenverfahren oder eine künstliche Brutunterbrechung durch Käfigen der Königin. Eine gute Zeitplanung der jeweiligen Behandlung ist bei jeder der drei Methoden zu beachten und wichtig.

Der Umgang mit entnommen Brutwaben und ob das Ausschneiden und Einschmelzen von (Drohnen-)Brutwaben aus ethischer Sicht vertretbar ist, muss jede Imkerin und jeder Imker für sich selbst erörtern.

Das Bieneninstitut Kirchhain hat vier Flyer mit vorzüglichen Praxisanleitungen zur biotechnischen Varroabekämpfung erstellt:

Blühende Trachtpflanzen

Ungewöhnlicherweise blühen die Kastanien noch (wegen der Kaltwetterphase). Außerdem stehen in Kreuzberg u.a. Weißdorn, Kolkwitzie und Storchschnabel in der Blüte.

An den Bienen

Weiterhin gilt: Schwarmkontrolle! In Kreuzberg werden momentan vermehrt Bienenschwärme wahrgenommen – hoffentlich nicht von Mitgliedern unseres Vereins.
Außerdem Drohnenbrut schneiden, Ableger bilden und evtl. Honig ernten bzw. Honigernte vorbereiten.

Termine

  • Sonntag, 26. Mai ab 13 Uhr: Belegstandseröffnung in Tegel
  • Montag, 03. Juni ab 19:30 Uhr: Nächster Imkerstammtisch in der Zitrone
  • Montag, 17. Juni um 19:30 Uhr: Nächster offener Imkertreff im Nachbarschaftshaus Urbanstraße. Thema: Honigbienenrassen im Vergleich
  • Zum Vormerken:

Offener Imkertreff am 15.04.2019

Bericht von Benedikt

Schwarmtrieb und Schwarmtrieblenkung

„Frühlingszeit ist Schwarmzeit“: einige Bienenvölker legen schon fleißig Weißelzellen an, sind die meisten unserer Völker mittlerweile durch den milden Winter doch schon ziemlich stark.

Dominik erklärte uns, um Schwärme erfolgreich lenken und vorbeugen zu können, muss zunächst verstanden werden, was den Schwarmtrieb der Bienen überhaupt beeinflusst und wie es zu diesem kommt. Die Imkerin und der Imker muss sein Bienenvolk kennen lernen, um im Falle eines Schwarms richtig handeln zu können. Abhängig davon, ob ein Schwarmtrieb vermindert oder eine bevorstehende Schwarmabsicht durchkreuzt werden soll, gibt es viele interessante Methoden und Möglichkeiten – und Anekdoten.

Grundsätzlich gilt aber: wer im dichten urbanen Raum imkert, sollte weder seine Nachbarn und Nachbarinnen noch die umliegenden Imkerinnen und Imker mit herren- und damenlosen Schwärmen überstrapazieren. So leidet die Akzeptanz für Stadtbienen in der Bevölkerung und Krankheiten werden verbreitet. Noch dazu kommt, dass Schwärme in der freien Umwelt kaum Überlebenschancen haben, da sich die Varroa gemütlich über die Bienen hermachen kann.

Amerikanische Faulbrut

Helga machte uns einmal mehr deutlich, dass die AFB alle treffen kann, auch und gerade gut gepflegte Bienenstände. Sie klärte uns über Einflussmöglichkeiten auf und legte uns die Früherkennung mittels Futterkranzproben ans Herz.

Ebenso wurde erklärt, wie eine Probe am Bienenvolk entnommen wird. Der Verein bezahlt allen Mitgliedern die Laborkosten einer Probe, die beim nächsten Treff beim Vorstand abgegeben wird. Das Länderinstitut für Bienenkunde hat ein Informationsblatt zur Probenentnahme erstellt.

Blühende Frühlingspflanzen

Die ersten Massentrachten beginnen langsam zu blühen: Raps und Obst stehen kurz vor der Explosion. Außerdem blühen in Kreuzberg u.a. Löwenzahn, Traubenhyazinthe, Mahonie und Stachelbeeren.

Termine

  • Montag, 29. April ab 19:30 Uhr: Nächster Imkerstammtisch in der Zitrone
  • Freitag, 17. Mai, 19:00 Uhr: Vortrag von Guido Eich „Völkerzahlmanagement“ beim IV Reinickendorf
    → Anmeldung erforderlich
  • Sonntag, 19. Mai: (Nur für Mitglieder) Praxisseminar Königinnen-Nachzucht mit Philipp Simon
    → Anmeldung erforderlich
  • Montag, 20. Mai um 19:30 Uhr: Nächster offener Imkertreff im Nachbarschaftshaus Urbanstraße. Thema: Biotechnische Varroabekämpfung. Außerdem Futterkranzproben-Abgabe.

Offener Imkertreff am 18.03.2019

Bericht von Benedikt

Grünflächenmanagement in Kreuzberg

Frau Birgit Beyer vom Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg, Fachbereich Grünflächen, sprach mit uns über aktuelle Themen und Projekte des Grünflächenamtes. So erfuhren wir nicht nur, warum Linden und Haselsträucher – für die Bienen sehr wichtige Nektar- und Pollenlieferanten – nicht mehr so gerne gepflanzt würden. Wir diskutierten auch über die zukünftige öffentliche Grünplanung und -pflege in Zeiten von Flächenknappheit und Klimawandel. Außerdem stellte Frau Beyer aktuelle Projekte vor. Eines davon, der Bau des Wriezener Parks, sei vor allem für Wildbienen gedacht und werde momentan zusammen mit der Wildtierstiftung geplant.

Blühende Frühlingspflanzen

Die Saison der blühenden pollen- und nektarliefernden Pflanzen beginnt. Tina brachte wieder verschiedenes Anschauungsmaterial mit.

Was ist an den Bienen zu tun?

Die kritische Zeit ist noch nicht vorbei! Wiegen, wiegen, wiegen und ggfls. Füttern.

Dieses Jahr wird es wahrscheinlich zu einer starken Varroa-Belastung in unseren Völkern kommen, da der milde Winter die Königinnen seit Februar in die Brut gehen ließ und sich somit die Milbe bereits prächtig vermehren konnte.

Termine

Offener Imkertreff am 21.01.2019

Bericht von Benedikt

Alte Nutzpflanzensorten

Frau Dr. Wanda Born vom Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen (VERN e.V.) eröffnete das neue Imkertreff-Jahr. In ihrem Vortrag wurde erklärt, welche Pflanzen als Alte Pflanzensorten gelten und warum der Erhalt alter Pflanzensorten wichtig ist. So wird nämlich Kulturgut und damit das Wissen über Anbau und Nutzung von Pflanzen bewahrt und vermittelt sowie der Erhalt eines vielfältigen Genpools gestärkt. Neben einer beachtlichen Form-, Farb-, Geschmacks- und Nutzungsvielfalt alter Nutzpflanzen, die wir so gar nicht mehr in den Supermarktregalen finden, spielt auch die Unabhängigkeit von großen Saatgutherstellern und deren Rechte und Patente eine große Rolle. Als Beispiel wurde der Champagner-Roggen erwähnt – eine Roggensorte, die zwar nicht schäumt aber bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Brandenburg angebaut wurde, in den 60er Jahren dann aber in Vergessenheit geriet, obwohl er hervorragend auf den armen brandenburgischen Sandböden gedeiht. Mittlerweile bauen einige Landwirte diesen anspruchslosen aber qualitativ sehr hochwertigen Roggen wieder an, nachdem der VERN diese aus den verstaubten Fächern einer Genbank wiederentdeckt hatte.

Außerdem gab es praktische Tipps für die Kleingärtnerin und den Kleingärtner: verschiedene alte und samenfeste Gurkensorten zum Beispiel sollten bestimmte Abstände zueinander haben, sonst kann es durch Kreuzungen untereinander bei der Ernte eine „Überraschung“ geben. Das gleiche gilt auch bei Tomaten.

Buchvorstellung: Stachel und Staat

Das opulent bebilderte Werk von Michael Ohl hält laut unserer Bibliothekarin Gertrud, was der Untertitel verspricht: Eine leidenschaftliche Naturgeschichte von Bienen, Wespen und Ameisen.

Imker-App

Die vom Deutschen Imkerbund bereitgestellte Imker-App bietet neben einem Stockkartensystem auch Hilfestellung durch das ganze Bienenjahr, viele Informationen zur Bienengesundheit und vieles mehr.

Petition: Kein amtstierärztlich verordnetes Abtöten von gesunden Bienenvölkern in Berlin

Beteiligt euch und informiert euer Umfeld! Die Zeichnungsfrist läuft noch bis 12. Februar 2019.

Termine